
Agnès Poirier
An den Ufern der Seine
Die magischen Jahre von Paris 1940 – 1950
übersetzt von Monika Köpfer
Das Buch erzählt von Menschen, die zwischen 1905 und 1930 geboren wurden und zwischen 1940 und 1950 in Paris lebten, liebten, sich amüsierten, stritten und entfalteten, und deren intellektuelles und künstlerisches Schaffen noch heute unser Denken und unsere Lebensweise, ja selbst die Art, wie wir uns kleiden, beeinflusst. So fasst die Autorin selbst in ihrer Einleitung das Buch zusammen und lädt damit von der ersten Seite an zum Schwelgen und Staunen ein, was ihr auf großartige Weise gelingt. Denn Agnès Poirier stellt die Erlebnisse der einzelnen Menschen nicht chronologisch hintereinander, sondern nebeneinander. Was machte Picasso als Deutschland Paris besetzte und was machten Simone de Beauvoir und Jean-Paul Sartre zur selben Zeit? Wie verhielt sich die Pariser Bevölkerung in Erwartung des Feindes? Was geschah mit den Kunstwerken im Louvre? Diese eigentlich sehr düstere Zeit wird durch die „magische“ Erzählweise überraschend hell und lebendig. Viele große Namen werden hier verknüpft, als kreise man beim Lesen über Paris und könnte mit mikroskopischem Blick alles auf einmal erfassen. Wenig bekannte Episoden aus dem Leben der Künstler, Musiker, Schriftsteller, Maler und Politiker blitzen auf und werden in den historischen Kontext gestellt. Das liest sich sehr spannend. Ich wusste z. B. nicht, dass Paris so gut wie verlassen war, als die deutschen Besatzer 1940 ankamen und Hitler vor dem Eiffelturm posierte. Im deutschen Geschichtsbild hatten die Franzosen Paris widerstandslos übergeben, um eine Zerstörung zu vermeiden. Nun beleuchtet dieses Buch die französische Sicht mit für mich verblüffend neuen Erkenntnissen. Zu Recht bezeichnet die Autorin ihr Buch als ein Kaleidoskop von Schicksalen und als erzählerisches Porträt des Pariser Lebens in der Spanne des Zweiten Weltkriegs. Aber auch über diese Zeit hinaus, hat man nach der Lektüre sofort Lust den ein oder anderen Künstler (wieder) zu entdecken. Vorangestellt ist eine Chronologie der Ereignisse von 1939 – 1949, eine Liste der handelnden Personen und eine Karte von Paris mit den Schauplätzen. Zitate aus Tagebucheinträge und Fotos runden das Ganze ab. Und auch dem Verlag gilt ein großes Lob für die schöne Gestaltung des Buches, besonders das Lesebändchen in den Farben der Trikolore ist eine nette Überraschung.
Weitere Infos zum Buch und der Autorin: Klett-Cotta Verlag, 508 S. Hardcover mit Abb., und schönem Lesebändchen in den Farben Frankreichs.
Markus Gasser
Die Launen der Liebe
Wahre Geschichten von Büchern und Leidenschaften

Im Anhang erläutert Markus Gasser noch seine Recherche und schenkt uns Lesern damit eine Fülle an ergänzendem Material. Hinterher ist man bereit für Wieder- oder Neuentdeckungen der Literatur.
Weitere Infos zum Buch und der Autor: Hanser Verlag, S. Hardcover.
Rebellische Frauen
Graphic Novel
Text: Marta Breen
Illustration Jenny Jordahl

Weitere Infos zum Buch und Autorinnen: Elisabeth Sandmann Verlag, 128 S., durchgehend illustriert, Hardcover.
Volker Hage
Des Lebens fünfter Akt
Roman

Hage ist nicht nur Literaturkritiker und hat über berühmte Autoren geschrieben, er beschäftigte sich auch mit der Literatur im zweiten Weltkrieg (in seinem Werk: „Die Literaten und der Luftkrieg“), und dies ist nun sein zweiter Roman. Hier schreibt also jemand, der durchdrungen von Literatur ist, der die Zeit in der Arthur Schnitzler lebte von mehreren Seiten betrachtet hat. Zusätzlich konnte er für dieses Buch erstmals die Tagebücher von Schnitzlers Tochter verwenden, was einen wichtigen Teil des Romans ausmacht. Schnitzler war ein akribischer Tagebuchschreiber und verfügte, dass man sie nach seinem Tod unverändert und komplett veröffentlicht. Darum sind sie heute als zehnbändige Reihe mit fast fünftausend Seiten zu haben.
Aber nun zu Hages Roman: Er berührt von der ersten Seite an, durch seine feinfühlige, klare Sprache sind wir Leser sofort dicht an Arthur Schnitzlers Seite und erleben wie er vom Selbstmord seiner Tochter erfährt. Erst hält der Sechsundsechzigjährige es noch für einen Unfall, die Achtzehnjährige war doch so glücklich verheiratet in Venedig. Was war passiert? Also macht er sich mit seiner Exfrau Olga auf die Reise und schottet sich danach nach außen hin ab, um sich innerlich mit den Tagebüchern seiner Tochter auseinanderzusetzen. Gab es Anzeichen für eine Depression? Wie sehr war er als Schriftsteller-Vater Vorbild für sein Kind? Mit wenigen Sätzen fängt Hage sehr gekonnt mehrere Leben ein. Wie weiterleben und dem Alter mit seinen zunehmenden Einschränkungen, aber auch den Angehörigen gerecht werden, nach so einem Schicksalsschlag? Schnitzler bleiben die Frauen, die Geliebten, die Ehefrauen und auch der Sohn, aber kann er ihnen noch gerecht werden, jetzt, nachdem Lili tot ist? Die Tagebücher und die Briefe helfen ihm dabei, seine Erinnerungen aufzufrischen und zugleich zu bewahren. Aber: „Was nützte all seine Liebe, wenn sie nicht ausgereicht hat?“ (Zitat S. 54) Dazu kommt, dass er als Jude zunehmender Feindlichkeit in Wien ausgesetzt ist, als der Antisemitismus in den 20er und 30er Jahren auch in Österreich Politik wird.
Ein großartiges Buch, dass Einblick in die Seele eines bedeutenden Künstlers gibt, dank Volker Hage erleben wir, wie Kreativität aus Liebe entsteht mit all seinen Schatten und Lichtseiten.
Im Abspann werden die agierenden Personen aus Schnitzlers Umfeld ausführlich vorgestellt. Das bereichert und lädt ein, Arthur Schnitzler zu lesen.
Kristen Roupenian
Cat Person
Storys
Übersetzt von Nella Beljan und Friederike Schilbach

Weitere Infos zum Buch und der Autorin: Blumenbar Verlag, 288 S. Hardcover.
Monja Becker, Raissa Kopecek, Charlott Richter, Simone Groß, Anne Broszies, Sandy Seidel, Christine Leineweber, Veronika Kilcher, Marieke Krater, Olivia Vogel
Der praktische Guide für dein ganz persönliches Bullet Journal.
Das große Blogger-Buch: Bullet-Journaling-Expertinnen verraten ihre besten Tipps & Tricks.

Zu Beginn erzählt jede Bloggerin, wie sie zum Bullet Journal kam und was es ihr bringt. Als erstes stellt Monja alias @jane_carrot ihre dezente Blätter- und Blütengestaltung um die Einträge vor, zum Nachmachen für jedefrau. Wunderschön ist dabei ihre Geburtstagskalenderseite! Dabei gibt sie persönliche Tipps, was ihr wichtig in einem Bullet Journal ist.
Minimalistisch in Schwarz-weiß und an den Erfinder des Bullet Journals @Ryder Carroll (dessen Buch ich weiter unten auf www.leselieben.de vorgestellt habe) erinnernd zeigt Sandy alias @wolkenmeere ihre Seiten. Erweitert durch eine Leseliste (Was ich alles noch lesen will oder gelesen habe) und seinen Serien-Tracker (Was ich auf Netflix und Co anschaue zum Merken).
Kreativ und verspielt geht es weiter mit Charlott @kirbycat.bujo : Zart gezeichnete Federn, Traumfänger oder Glühbirnen als Stimmungs- Gesundheits- oder Gewohnheitskalender. Als Anregung findet man in ihrem Bullet Journal wunderschön geschriebene Zitate.
Marieke alias @bulletjournalbymarieke widmet sich dem Weltall und den Sternen, sie zeigt wie man die Mondphasen malt und für die eigene Stimmungslage verwendet.
Olivia alias @flyingpaperwords liebt ihr Bullet Journal schlicht und übersichtlich und stellt darum grafisch akkurat gezeichnet und geschriebene Seiten vor.
Simone aus Brandenburg alias @lets.talk.about.bullet zeigt geometrische Formen und hilfreiche Icons zum schnellen Auffinden im Kalender.
Frei kreativ, farblich sehr ansprechend ist Christines Bullet Journal, alias @chrisplan .
Die Schweizerin Veronika alias @onki_art gibt Einblick in ihre großartige Vintage-Gestaltung, wie man z. B. Washetapes Selbermachen kann.
Aquarellmaltipps und Anregungen für leer gebliebene Seiten gibt @bu.journal.love alias Raissa aus dem Odenwald.
Und zuletzt ergänzt das Ganze Anne Broszies aus Thüringen alias @bujotrulla mit klaren Illustrations- und Überschriftentipps.
Es macht großen Spaß in dem Buch zu blättern und jeden Monat für das eigene Bullet Journal neue Anregungen zu entdecken. Also am besten gleich: Aufschlagen, sich inspirieren lassen und loslegen!
Weitere Infos zum Buch und den Autorinnen:
Paula McLain
Hemingway & ich
Roman
Übersetzt von Yasemin Dinçer

1936, mit achtundzwanzig begegnet sie dem zehn Jahre älteren Hemingway, er war schon zwei Mal verheiratet und schwärmt immer noch von seiner letzten Ehefrau. Er liebt seine Kinder und bald sorgt sich auch Martha um sie. Zu zweit brechen sie zu einer Reise nach Europa auf, um vom Spanischen Bürgerkrieg zu berichten. Das wird zur Wende in Marthas Leben, sie steigt zur Kriegsreporterin auf.
In einer besonderen Sprache, wie auch schon in ihrem Vorgängerroman „Madame Hemingway“ erzählt Paula McLain auch hier die spannende Biografie von Hemingways dritter Ehefrau, die sich damit aus seinem breiten Schatten löst und mit ihrer Lebensgeschichte fasziniert. Wunderschön poetische Sätze und sehr bildhafte Beschreibungen wechseln sich im Roman mit Zeitsprüngen ab, nur das Wesentliche wird erzählt und das in besonderen Szenen, alles in leichtem, lockerem Tonfall, der begeistert. Ganz aus Martha Gellhorns Sicht geschrieben, betrachten wir die Welt und Hemingway durch ihre Augen, was uns Leserinnen bald völlig in Beschlag nimmt. So tauchen wir ganz in die Zeit und das Lebensgefühl einer jungen Kriegsreporterin ein, ringen mit ihren Gefühlen und Erkenntnissen, werden mit den Schrecken des Krieges konfrontiert.
Man merkt, dass alles sorgfältig recherchiert wurde und erfährt auch noch einiges im Nachwort der Autorin. Rundum ein großartiges, sehr beeindruckendes Leseerlebnis!
Weitere Infos zur Autorin und zum Buch, hier, im Aufbau Verlag, 480 S. Hardcover.
Hanya Yanagihara
Das Volk der Bäume
Roman
übersetzt von Stephan Kleiner

Mikael Engström
Kaspar und Opa
Illustriert von Peter Schössow
Alle Geschichten
ab 10 Jahren
Kaspar wächst bei seinem Opa auf. Und wie es sich für einen richtigen Opa gehört, ist der ein Eigenbrötler, ein ganz besonderer Mensch genau wie Kaspar. Sie leben vom Holzpferdchen schnitzen und eigentlich vom Anschreiben beim Kaufmann, der die Holzpferdchen fürs Doppelte weiterverkauft. Es reicht zum Leben, aber nicht, um Kaspars Träume zu erfüllen, also müssen die beiden nachhelfen. Auch Opa hat Träume und mit seiner Sturheit fühlen sie sich sehr real an. Beim Lesen ist man ständig am Schmunzeln und Staunen. Wie heißt es auf Seite 11: "Das Ungewöhnlichste kann zugleich das Schönste sein." Kaspar versteht oft nicht gleich, was Opa meint, aber das spielt keine Rolle. Keiner versteht den anderen wirklich, aber es ist spannend in die Welten des Gegenübers einzutauchen. Wie zum Beispiel Opas Freund Birger, der immer nur an einem Bild malt und damit versucht, den Blick aus seinem Fenster abzubilden. Das gelingt ihm natürlich nie, denn die Landschaft verändert sich ständig. Als Opa ihn fragt, warum er nicht viele verschiedene Bilder malt anstatt nur das eine, antwortet Birger: „Das hab ich mich auch schon gefragt, aber das hier will ja einfach nicht fertig werden.“
Kaspar entdeckt seine eigene Welt an der Seite von Lisa, die manches erschreckend nüchtern betrachtet, aber mit ihr sind die Abenteuer viel aufregender.
Man fühlt sich an Astrid Lindgrens Geschichten erinnert, aber auch an Petterson und Findus, das liegt an der schwedischen Heimat der Figuren und des Autors, aber auch an der besonderen Art der Erzählung. Hier wird kein Blatt vor den Mund genommen, Kinder und Erwachsene werden dargestellt wie sie sind und reden. Mikael Engström ist ein feinfühliger Beobachter, der seine Figuren ernst nimmt. Ob die Romane bei der Zielgruppe die gleiche Begeisterung hervorrufen wie bei mir als Erwachsene, habe ich noch nicht herausgefunden. Ich würde sowieso sagen, dass es zeitlose Geschichten sind, für alle, die wir mal Kinder waren und immer noch sind.
Jedes Kapitel begleiten wunderschöne Illustrationen von Peter Schössow. Ohne die Charaktere für den Leser zu genau darzustellen, fasst er die Stimmungen der Szenen sehr prägnant ein. So sind Opa und Kaspar mehr Schattenrisse in Grauabstufungen, und trotzdem mit liebevoll-kunstvoll ausgestatteten Details gezeigt.
Wie wunderbar, dass die drei Romane nun in diesem Sammelband vereint lieferbar sind.
Kaspar entdeckt seine eigene Welt an der Seite von Lisa, die manches erschreckend nüchtern betrachtet, aber mit ihr sind die Abenteuer viel aufregender.
Man fühlt sich an Astrid Lindgrens Geschichten erinnert, aber auch an Petterson und Findus, das liegt an der schwedischen Heimat der Figuren und des Autors, aber auch an der besonderen Art der Erzählung. Hier wird kein Blatt vor den Mund genommen, Kinder und Erwachsene werden dargestellt wie sie sind und reden. Mikael Engström ist ein feinfühliger Beobachter, der seine Figuren ernst nimmt. Ob die Romane bei der Zielgruppe die gleiche Begeisterung hervorrufen wie bei mir als Erwachsene, habe ich noch nicht herausgefunden. Ich würde sowieso sagen, dass es zeitlose Geschichten sind, für alle, die wir mal Kinder waren und immer noch sind.
Jedes Kapitel begleiten wunderschöne Illustrationen von Peter Schössow. Ohne die Charaktere für den Leser zu genau darzustellen, fasst er die Stimmungen der Szenen sehr prägnant ein. So sind Opa und Kaspar mehr Schattenrisse in Grauabstufungen, und trotzdem mit liebevoll-kunstvoll ausgestatteten Details gezeigt.
Wie wunderbar, dass die drei Romane nun in diesem Sammelband vereint lieferbar sind.
Weitere Infos:
Zum Autor und zum Buch, hier, im dtv-Verlag, 576 S. Hardcover.
Zu Hinweisen zum Illustrator geht's hier.
Michael Robotham
Die andere Frau
Psychothriller

Aber auch, wenn es dieses Mal ein sehr persönlicher Kriminalfall wird, den der Psychologe aufzuklären hat, ist es trotz hoher Seitenzahl ein handlungsarmes, eher „dünnes“ Buch geworden. Viele überflüssige Dialoge erstrecken sich über die Kapitel, fast in lähmender Echtzeit begleitet der Leser die Hauptfigur auf seiner Reise zur Wahrheit, indem er tiefer in sein familiäres Umfeld einsteigt. Das empfand ich beim Lesen als zu eindimensional und reicht leider auch nicht für einen Psychothriller, der wendungsreich sein und vor allem mit Spannung überzeugen sollte. Schade!
Weitere Infos;
Zum Autor und der Thriller-Reihe, hier, im Goldmann Verlag, 480 S., Paperback.
Tom Rachman
Die Gesichter
Roman
Aus dem Englischen von Bernhard Robben

Weitere Infos:
Zum Autor und zum Buch, hier, im dtv-Verlag, 416 S. Hardcover.
Lisa Brennan-Jobs
Beifang
Eine Kindheit wie ein Roman

Als erstes stach mir das Cover ins Auge, der Umriss einer Frau, die eine Welt ins sich birgt. Danach machte mich der Untertitel neugierig: Eine Kindheit wie ein Roman. Und erst zum Schluss löste der Doppelname der Autorin eine Assoziation aus. Handelt es sich hier um die Tochter von Steven Jobs, dem Erfinder des Mac-Computers? Ja, genau Lisa, die er angeblich vergessen oder ignoriert hat in seinem rel. kurzen Leben. Nun meldet sie sich mit diesem autobiografischen Roman zu Wort. Und es ist mehr als ein Sachbuch, es ist ein kunstvoll literarisches Buch voller origineller Bilder und Wendungen. Allerdings weiß man das Ende im Voraus und so fehlt etwas die Spannung beim Lesen.
Fühlt sich die Autorin als „Beifang“ wie der Titel sagt? Als Fischlein, dass nur durch die Berühmtheit ihres Vaters gehört wird? Ja und nein, Lisa Brennan-Jobs erzählt ihre ganz eigene Geschichte. Ein Leben in Armut und Unsicherheit, aber auch in Fantasie, Hoffnung und Träumen, bestimmt vom Tauziehen zwischen Mutter und Vater, versucht sie ihren eigenen Weg zu finden, in ein selbstbestimmtes Leben. Ihre Mutter ist Künstlerin ohne festen Wohnsitz, ihr Vater ein Millionär, der sich nicht zu ihr bekennt, aber seine erste Erfindung nach ihr benennt. Kurz vor seinem Tod begegnet sie sich dann doch. Das Buch ist keine Abrechnung, sondern ein Einblick in das schwierige Leben an der unsichtbaren Seite einer Berühmtheit, im Kampf um Selbstbehauptung, Anerkennung und Liebe.
Weitere Infos:
Zur Autorin und zum Buch, hier, im Berlin Verlag, 384 S., Hardcover.
Ryder Carroll
Die Bullet-Journal-Methode
übersetzt von Viola Krauß
Verstehe deine Vergangenheit, ordne deine Gegenwart, gestalte deine Zukunft, lautet der Untertitel. Bisher erklärte der Autor Ryder Carroll auf seiner legendären Website die von ihm erfundene Methode des Achtsamkeits-Tagebuch-Kalenders, nun liegt sein erstes Buch vor. Und um es vorweg zu nehmen, es ist keine Nacherzählung des bereits bekannten, sondern eine sehr gelungene Mischung aus Erlebnisbericht und Anleitung. Dazu kommt die wunderschöne Aufmachung des Buches (strahlendes Titelbild und zwei (!) Lesebändchen). Auch der Übersetzerin Viola Krauß gebührt ein großes Lob, sie hat die Notizbuchgedanken so klug und nachvollziehbar ins Deutsche übertragen.
Um was geht es überhaupt? Ryder Carroll litt an ADHS und wusste seine Termine und Gedanken kaum unter einen Hut zu bringen, geschweige denn in einen gewöhnlichen Kalender reinzuquetschen. Also fing er an, ein spezielles Notizbuch zu entwerfen. Eines, das beim Denken entsteht und nicht schon vorgefertigt ist.
In den ersten beiden Teilen zeigt Carroll wie man ein Bullet-Journal führen kann und in den letzten beiden Teilen, warum man es führen sollte. Erst die Anleitung, dann die Verfeinerung sozusagen. Dabei richtet er sich nicht nur an künstlerisch begabte Menschen, die ihren Notizbuchkalender ausschmücken wollen, wie man es z. B. auf zahlreichen Instagramseiten bewundern kann (#bujo), sondern an jeden, der sich (mit oder ohne ADHS) gerne verzettelt und mehr Ordnung und Struktur in den Alltag und in die Gedanken und Erlebnisse bringen möchte. Kurz er wendet sich an alle, die ein zielgerichtetes, aber achtsames Leben führen möchten.
Schritt für Schritt lädt das Buch ein, sofort oder idealerweise zum neuen Jahr zu beginnen. Dabei hält er ein Plädoyer für das Schreiben per Hand. Smartphone und Computer mal ausschalten, um mit der Verbindung durch Hand und Kopf neue unkonventionelle Lösungen und Einsichten hervorbringen zu können. Dass er am Ende des Buchs auf seine Bullet-Journal-App hinweist, sei ihm verziehen. Wir leben nun mal im Zeitalter, in dem das Schreiben per Hand Luxus bedeutet und Handlettering genannt wird. Weg von der Copy-und-Paste-Welt beschreiten wir so den „langsamen“ Weg und filtern so manches Signal aus dem großen Rauschen um uns herum heraus. Anders als ein gewöhnlicher Kalender, der den Tag oder die Wochen im Voraus auflistet, arbeitet man hier mit spontanen Einfällen und überträgt sie danach. Man streicht aus, was überflüssig ist, markiert was wichtig ist und trägt es in den nächsten Tag ein, wenn es noch nicht erledigt wurde.
Klingt komplizierter als es ist, einmal angefangen und inspiriert schreibt jeder sein eigenes Bullet-Journal. Es hilft den Kopf frei zu kriegen und sich am eigenen Werk zu erfreuen. Mit den Jahren wächst somit eine Bibliothek aus Bullet-Journals heran, die mit dem eigenen Leben gefüllt ist.
Weitere Infos:
Zum Autor und zum Buch, hier, im Rowohlt-Verlag, 352 S. Hardcover mit Beispiel-Abb., zur Website von Ryder Carroll, des Erfinders des Bullet-Journals, geht’s hier.
Marlow
Der siebte Rath-Roman
Mit der ungewöhnlichen Du-Perspektive wird der siebte Roman der Reihe eröffnet. Der Erzähler spricht jemanden an und berichtet zugleich von diesem „Du“, als wüsste er dessen Schritte im Voraus. Ich mag so etwas sehr, der Autor wagt etwas, bricht mit dem Erzählschema. Das fordert den Leser, bereichert und macht neugierig auf die Fortsetzung. So stellt sich bei Volker Kutscher niemals Langeweile ein.
Das liegt natürlich auch an der Handlung. 1935, Oberkommissar Rath (endlich wurde er befördert) ist mit zwei Leichen in einer Kraftdroschke, wie das Taxi damals genannt wurde, konfrontiert. Seine Ehefrau Charly arbeitet inzwischen nicht mehr bei der Polizei, sondern als Privatdetektivin. Die Nazimethoden und auch das Hitler-Anhimmeln ihrer Kolleginnen verleideten ihr die Polizeiarbeit. Rath schlägt sich dagegen weiter durch, nuschelt den Hitlergruß und macht nur gelegentlich Männchen, wie er das Hab-Acht der Nazis nennt. Doch als er seinen Pflegesohn in Nürnberg beim Reichsparteitag besucht, erlebt er was Massenhysterie heißt. Es reißt es auch ihn mit, und er fängt an, alles zu hinterfragen. Fritz, den wir aus den Vorgängerbänden kennen und ins Herz geschlossen haben, ist bei der Hitlerjugend und marschiert von Berlin zu Fuß nach Nürnberg, um zusammen mit dem ganzen Jungvolk dem „Führer“ die Ehre zu erweisen. Rath wäre nicht Rath, wenn er nicht auch wegen seiner Ermittlungen nach Nürnberg reist. Samt Schwiegermutter, die ebenfalls Anhängerin des neuen Regimes ist und mitfährt. Und dann stellen die Raths plötzlich fest, dass der Fall mehr mit ihnen persönlich zu tun hat, als sie dachten. Und auf einmal ist nicht nur Charly in Lebensgefahr.
Detailgetreue Ermittlung innerhalb der komplizierten politischen Umstände und das Einfangen der besonderen Atmosphäre der dreißiger Jahre in der untergehenden Weimarer Republik zeichnet auch diesen Roman aus und macht ihn wieder zu einem großartigen Lesevergnügen. Marlow, der Doktor der Berliner Unterwelt, wird diesmal zur titelgebenden Figur und versucht die entscheidenden Fäden zu ziehen. Doch am Ende muss sich erst noch herausstellen, wer der eigentliche Marionettenspieler ist.
Weitere Infos:

Diana Hillebrand
Zuhause im Café
Mit Fotografien von Johannes Schimpfhauser
Eine koffeinhaltige Reise durch München

Ein Geschenk zum Zuhausefühlen und sich ins Café sehnen.
Weitere Infos:
Zum Buch und zur Autorin, hier auf der Verlagsseite
Zur Autorin und Schreibcoach-Dozentin Diana Hillebrand auf schreibundweise.
Volk Verlag, 352 S., Hardcover mit vielen Fotos.
Nathalie Boegel
Berlin Hauptstadt des Verbrechens
Die dunkle Seite der Goldenen Zwanziger

Weitere Infos:
Jeff Kinney
Gregs Tagebuch 13
Eiskalt erwischt!
Comic-Roman
Ab 10 Jahren

Dieses Mal freuen sich alle am ungewöhnlich warmen Winter, nur Greg macht sich Gedanken wie das wird mit der Klimaerwärmung, was das für Folgen ganz konkret für ihn hat. Schuldig fühlt er sich nicht, denn schließlich ist er gerade erst auf diesem Planet ANGEKOMMEN. Und wenn die Zukunft darin besteht, dass die Menschen Roboter-Körperteile haben, wäre das für Greg sogar nützlich, denn mit Roboterbeinen könnte er auf dem Schulweg ein halbes Stündchen länger schlafen. Über die Kälte, den Winter und seine Auswirkungen nimmt der Autor und Illustrator Jeff Kinney viele Abzweigungen in die Gedankenwelt des ewig elfjährigen Gregs und findet aber auch immer wieder zurück zur Hauptgeschichte. Und gerade, weil diese Überlegungen so eigenwillig sind, haben sie Universalcharakter und jeder, ob Erwachsener oder Kind, findet sich darin wieder.
Das liegt nicht nur an Baby Gibson, einem 32jährigen Jungen, der nie ÄLTER wird, noch bei seiner Großmutter lebt, aber schon zwei EIGENE Kinder hat, sondern auch an all den anderen NICHT-Freunden von Greg, die in seiner Straße wohnen und die er beschreibt und beobachtet und dann trotzdem mit ihnen in gemeinsame Erlebnisse stolpert. Man erfährt auch, warum Mädchen (in Gregs Schulklasse) klüger sind und Jungs nichts dafürkönnen. Wie genau oder ungenau ein Ziegenmann aussieht, ob oben Ziege und unten Mensch oder umgekehrt. Gregs bester Freund Rupert meint, der Ziegenmann sei in der Mitte geteilt, was konkret gleich weniger furchteinflößend aussieht, eher bekloppt. Aber als die beiden dann allein durch den verschneiten Wald stapfen, gruseln sie sich doch. Kurz ein Abenteuer jagt das nächste und bis zu Band 14 kann man sich ja sein Greg-Regal vornehmen und nochmal beim ersten Buch anfangen. Alle Geschichten sind nach wie vor erfrischend unverbraucht.
Fazit: Auch wenn Greg von sich selbst in Band 13 behauptet, dass er nicht der HELDENHAFTE Typ ist, DIE WELT BRAUCHT MENSCHEN WIE GREG!!!
Weitere Infos zum Buch und Autor/Illustrator: hier auf der Website zu Gregs Tagebuch, 224 S., Hardcover, mit vielen Illustrationen, Baumhaus Verlag
Moabit
Illustrationen und Gesamtgestaltung Kat Menschik
Wie Lotte zu Charly wurde

Die Illustratorin Kat Menschik greift Begriffe aus dem Text und erhellt sie mit ihrer herausragenden Kunst. Das Buch hat ein handliches Format in edel bedrucktem Leineneinband, einen farbigen Schnitt und farbigen Vorsatz in einem satten Orange wie die geprägte Titelschrift „Moabit“. Der Text ist zweispaltig wie in einer Zeitung gesetzt und wird von zeitgenössischen Anzeigen und Illustrationen in blau, braun, schwarz und wieder von diesem Orange begleitet. Das trägt zum Eintauchen in die Atmosphäre von 1927 bei. Konsequent von den Autoren- und Illustratorinnen-Porträt auf der ersten Seite bis zur Werbung für die weiteren Bücher, der von Kat Menschiks ausgewählten Lieblingsbüchern ganz hinten im Buch. Allein die Gesamtgestaltung ist also ein Betrachtungs- und Entdeckungsvergnügen und damit ein Geschenk nicht nur für Fans von Volker Kutscher, sondern auch für Liebhaber des besonderen Buches.
Weitere Infos zum Buch und dem Autor, samt Leseprobe, hier auf der Verlagsseite. Galiani Verlag, 88 S., Hardcover.
Volker Weidermann
Träumer
Als die Dichter die Macht übernahmen

Bald hundert Jahre her, die wenigen Tage in denen in München eine Räterepublik aus Künstlern an der Macht war. Mit großem Staunen und sehr berührt habe ich "Träumer" gelesen und die toll gestalteten CDs dazu zu hören. Als die Dichter die Macht übernahmen.
Am Ende wurde dieser waghalsige Versuch, in Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit miteinander zu leben, blutig niedergeschlagen, als dürften Träume nicht die Welt regieren. Und auch wenn sich die Leichen in der Stadt stapelten und viele Zeitzeugen nur zufällig mit dem Leben davon kamen, so gab es sie wirklich, diese Utopie, wenn auch nur kurz. Wie schreibt Volker Weidermann am Schluss: "Diese Geschichte ist nur falsch ausgegangen. Sie ist aber noch längst nicht zu Ende."
Roman
Ein Adressbuch enthält noch mehr Geheimnisse als ein Tagebuch. Nach dem Tod des Besitzers bleiben die Namen Schlüssel zu Lebensgeschichten, die vielleicht nie erzählt werden. Die Schwedin Sofia Lundberg nutzt diese Form der Namensauflistung von Personen, um die Biografie ihrer Heldin auszubreiten. Doris, eine über neunzig Jahre alte Schwedin und gebrechlich, skypt mit ihrer einzigen verbliebenen Verwandten, ihrer Großnichte Jenny in New York. Gleichzeitig erinnert sich Doris an die Menschen in ihrem Adressbuch, denen sie in ihrem Leben und auf ihrer Reise um die halbe Welt begegnete. Wie sie vor dem zweiten Weltkrieg erst als Dienstmädchen gearbeitet hat und dann als Model entdeckt wurde, wie sie Freunde verlor und andere fand. Welche Entbehrungen und Schicksalsschläge sie hinnehmen musste. Immer voller Sehnsucht nach ihrer großen ersten Liebe.
Gerade durch diese Form, der Wechsel aus der Gegenwart, Doris im Alter, in der Sie-Perspektive, und dann die mit den Namen betitelten Kapitel, die manchmal durchgestrichenen und mit „Tot“ versehen sind, aus der Ich-Perspektive von Doris geschrieben, machen den Reiz dieses Romans aus. Die Geschichte trägt viele autobiografische Anknüpfungspunkte. Die Arbeit als Model kennt Lundberg aus eigener Erfahrung und es gab eine Tante, die wie die Hauptfigur Doris hieß. Das Adressbuch in ihrer Hinterlassenschaft inspirierte Lundberg zu dem Roman.
In schnörkelloser Sprache, schnell zu lesen, hält sich die Autorin nicht mit historisch genauen Details oder Metaphern auf, sie konzentriert sich auf ihre Hauptfigur und ihre spannende Geschichte, das ist ein sehr berührender Lesespaß!
Weitere Infos zum Buch und dem Autor, samt Leseprobe, hier auf der Verlagsseite. Suhrkamp Verlag, 143 S., Hardcover.

Friedrich Ani
Der Narr und seine Maschine
Ein Fall für Tabor Süden

Und dann freute ich mich an den unvergesslichen Sätzen, die wie schon der Titel eigene kleine Geschichten erzählen. Sätze wie: Für Cornelius Hallig schien das Wetter nicht zuständig. Oder: Obwohl er unzählige Arten des Schweigens beherrschte und einige davon vermutlich erfunden hatte, wäre der ehemalige Kommissar nie auf die Idee gekommen, sich auf diese Weise trotzig zu stellen. Oder: Dieser Ort bewohnte der Schatten eines Unsichtbaren.
Und von was handelt das Buch eigentlich? Ich sage nur: SelbstLESEN!
Weitere Infos zum Buch und dem Autor, samt Leseprobe, hier auf der Verlagsseite. Suhrkamp Verlag, 143 S., Hardcover.
Christoph Niemann
Wörter
Der international bekannte deutsche Künstler Christoph Niemann, der offenbar nur noch englisch spricht, jedenfalls werden all seine Bücher übersetzt, hat ein neues Buch veröffentlicht. Zwei Wörter pro Doppelseite erzählen manchmal eine gemeinsame Geschichte, manchmal auch getrennte Geschichten, die es erst zu ergründen gilt. Unter einem Seil, das fast reißt, steht zum Beispiel „bis“. Daneben starrt ein Junge von einem Sprungbrett auf die Wasseroberfläche, darunter steht „wagen.“ Oder eine „Straße“ führt über beide Seiten, rechts zweigt sie aber zu einem „Haus“ ab. Oder links sieht man eine schwarze, stilisierte Katze, rechts viele verschiedenartige Katzenköpfe die das Wort „Katze“ buchstabieren. Christoph Niemann erfasst mit seiner genialen Zeichen- und Wortkunst das Wesentliche der Wörter und zeigt damit das schöpferisch, spielerische der Sprache auf. Jede Seite ist ein Hochgenuss, hier gibt es keinen falsch gesetzten Pinselstrich. Die Bilder wirken auf den ersten Blick wie Piktogramme, sie erfassen aber durch diese Reduzierung auf kunstvolle Weise auch Gefühle. Wie stellt man Angst dar oder die Doppelsinnigkeit des Wortes Strauß? Das müssen Sie sich selbst anschauen oder besser eintauchen und genießen. Das Buch ist dazu noch eine gelungene Gesamtkomposition, manche Wörter sind farbig, auch einige Seiten, auch der Vorsatz mit den Sprechblasen und der buddelnde Hund, der sich unter dem Schutzumschlag befindet. Das alles hebt den Spielcharakter hervor und zeichnet dieses Prachtstück zu meinem Leselieben-Liebling aus.
Wie schön ist es, einem Kind, einem Freund oder sich selbst Wörter mit diesem wunderbaren Buch zu schenken!
Weitere Infos zum Buch und dem Autor und Illustrator, hier auf der Verlagsseite.
Diogenes Verlag, 352 S., Hardcover mit vielen Abbildungen.
Moira Weigel
Dating
Eine Kulturgeschichte
Auch wenn sich dieses spannende Sachbuch über das „Werben um die Liebe“ hauptsächlich auf die Flirtgepflogenheiten in Amerika bezieht, ist es durchaus auf Europa zu münzen, denn viele der Einwanderer in die USA Anfang des 20. Jahrhunderts stammten aus Europa. So quetschten sich in die engen Stadtwohnungen, in den bereits Iren hausten, nach und nach zugereiste Italiener und Osteuropäer. Moira Weigel schreibt in lockerem Kolumnenstil, was sich gerade dadurch spannend liest und interessante Einblicke in ein, wie ich finde, schwer zu greifendes Thema gibt. Ausgehend von der Gegenwart, dass das Dating tot sei und „einem Durcheinander an Mutmaßungen und Überzeugungen“ in ihrem eigenen Bekanntenkreis, forscht Moira Weigel in der Vergangenheit. Alles fing mit dem „weiblichen Begehren“ an. Früher, auf dem Land, gab es kaum unbeobachtete Gelegenheiten, dass sich junge Paare trafen. Außerdem war fast jeder auf einem Dorf, mit dem man sich verabredete, jemand, den man sowieso schon kannte. In der Anonymität der Großstadt fing „frau“ an, über sich selbst zu bestimmen. Doch in die engen Räumlichkeiten, meist von mehreren Verwandten bewohnten Zimmer, jemanden mitzubringen, war fast unmöglich, also traf man sich in der Öffentlichkeit. Man hatte ein „Date“.
Moria Weigel erzählt nicht nur Anekdoten rund um das aufregende erste Treffen, sie bezieht auch Romane, Fernsehserien und Filme mit ein. Mit ihrer klugen Kulturgeschichte bringt sie Struktur in die Gefühle zwischen zwei Menschen und gibt uns Lesern Einblick in das komplizierte Verhalten, das wir nicht nur vom Hörensagen kennen. Dabei erfahren wir mehr über den Umgang mit Sexualität, Beziehungen und Wertvorstellungen unserer Vorfahren, die sich versteckt oder offensichtlich auch in der Gegenwart wiederfinden. Am Ende sind wir bei den Errungenschaften der Emanzipation oder bei der Liebe (wie das letzte Kapitel heißt), wobei es Feministinnen gibt, die behaupten, die Liebe sei schlecht für uns. Verlassen wir uns lieber auf das Mindesthaltbarkeitsdatum.
Weitere Infos zum Buch und der Autorin, hier auf der Verlagsseite.
btb Verlag, 352 S., Taschenbuch.